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Call for Proposals

Ihr Beitrag für die 28. DeGEval-Jahrestagung!

Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation

DeGEval-Jahrestagung 2025 vom 17.-19.09. an der Universität des Saarlandes

BEITRAG EINREICHEN

Frist: 3. März 2025

Auch in demokratischen und ökonomisch prosperierenden Gesellschaften sind wir heute weit davon entfernt, die professionelle Evaluation aller politischen Maßnahmen und Interventionen für eine Selbstverständlichkeit zu halten. Dennoch ist die Institutionalisierung und Professionalisierung der Evaluation heute deutlich vorangeschritten, verglichen etwa mit den 1980er und 1990er Jahren: Für viele Politikfelder wird die Notwendigkeit von Evaluation in weiten Teilen der Öffentlichkeit und Politik gesehen und akzeptiert, oft sogar durch Gesetze, Verordnungen und administrative Regelwerke festgeschrieben. In manchen Bereichen existieren fest etatisierte Einrichtungen, die politische Programme und Maßnahmen evaluieren. Die Debatte um die hierfür notwendigen Verfahren und Kriterien wird in nationalen Berufs- und Fachgesellschaften und übernationalen Dachorganisationen geführt, in denen Standards guter Evaluationspraxis diskutiert und vereinbart werden, Fachzeitschriften bieten Plattformen für die wissenschaftliche und professionelle Diskussion; Aus- und Fortbildungen in Evaluation werden an Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Einrichtungen angeboten.

Die Jahrestagung 2025 soll uns die Gelegenheit zur Bestandsaufnahme über diese heterogenen, manchmal klar strukturiert, oft aber auch spontan verlaufenden Prozesse und ihre Auswirkungen bieten: Was wurde erreicht, was bleibt zu tun? Welche Faktoren fördern, welche hemmen die Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation? Welche Wege haben sich als effektiv und effizient erwiesen? Mit welchen erwünschten und unerwünschten Nebenwirkungen müssen wir uns auseinandersetzen? Mit welchen Herausforderungen werden wir jetzt und in Zukunft konfrontiert, und welche Strategien können wir entwickeln, um Institutionalisierung und Professionalisierung voranzutreiben und dabei auch darauf zu achten, dass negative Begleiterscheinungen vermieden bzw. gemildert werden. Dabei soll eine Vielzahl von Arbeitsfeldern angesprochen werden, wie die (Weiter-)Entwicklung und Akzeptanz verbindlicher Standards und Qualitätskriterien, der Aufbau und Ausbau von Strukturen für die Aus- und Weiterbildung, die Etablierung eines anerkannten Berufsbildes, die institutionelle Verankerung von Evaluation in politischen Organisationen und Prozessen, und andere mehr.

Die diesjährige Jahrestagung der DeGEval wird in Kooperation mit dem „Centrum für Evaluation“ an der Universität Saarbrücken und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes in Saarbrücken vorbereitet und wird insbesondere auch globale Perspektiven auf Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation in den Blick nehmen. Das CEval wird hierbei auf der Konferenz einen Stream mit internationalen Sessions und Beiträgen organisieren, in dessen Zentrum die Ergebnisse des „CEval-Evaluation-Globe-Research-Project” stehen. Dieses Projekt hat mithilfe einer Fülle von Fallstudien den Institutionalisierungsgrad von Evaluation in vielen Ländern der Welt untersucht. Somit werden sich auf der Jahrestagung vielfältige Möglichkeiten für internationale Begegnungen zwischen Evaluator:innen, Auftraggebenden und anderweitig mit Evaluation Befassten ergeben.

Wie bereits bei den letzten Jahrestagungen freuen wir uns sowohl über Beitragsvorschläge mit Bezug zum Tagungsthema als auch über freie Einreichungen.

Im Rahmen unseres Tagungsthemas würden wir (gerne anhand von Beispielen aus der Evaluationspraxis, aber auch aus theoretischer Perspektive) die folgenden Fragen und Themenstellungen diskutieren:

  • Wie gestaltet sich in unterschiedlichen Politikfeldern aktuell die Professionalisierung und Institutionalisierung von Evaluation? Lassen sich angesichts politikfeldbezogener Gemeinsamkeiten und Unterschiede Strukturen erkennen?
  • Unter welchen Bedingungen gelingt Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation besonders gut? Welche fördernden Faktoren für solche Prozesse kann man erkennen?
  • An welchen Problemen scheitert Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation? Welche hemmenden Faktoren lassen sich identifizieren?
  • Wo liegen Bedarfe an Professionalisierung und Institutionalisierung? 
  • Lassen sich nicht intendierte Wirkungen und (möglicherweise so nicht erwünschte) Nebenfolgen beobachten? Wie können diese rechtzeitig identifiziert und beeinflusst werden?
  • Welche Strategien bei der (Weiter-)Entwicklung von Institutionalisierung und Professionalisierung haben sich als erfolgreich, welche als weniger erfolgreich erwiesen? Von welchen Maßnahmen und Vorgehensweisen kann man sich Erfolg versprechen?

Wir laden Sie herzlich ein, an der Diskussion in Saarbrücken aktiv teilzunehmen und auf der Jahrestagung einen eigenen Beitrag vorzustellen.

Es können Vorschläge zu zwei Beitragskategorien eingereicht werden, die im Programm entsprechend ausgewiesen sein werden:

  1. Einreichungen zum Tagungsthema beziehen sich auf Aspekte des oben umrissenen Themenbereichs „Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation“ und setzen sich mit ihnen wissenschaftlich, reflexiv oder praktisch und aus einem möglichst fach- und politikfeldübergreifenden Blickwinkel auseinander.
  2. Allgemeine Einreichungen: Auch andere Beiträge mit Evaluationsbezug, die den Begutachtungskriterien genügen und die nicht direkt auf das Tagungsthema Bezug nehmen, sind ausdrücklich willkommen.

Die Beitragseinreichung ist ab dem 11. November 2024 über die Konferenzseite der DeGEval möglich. Zur Wahl stehen folgende Beitragsformate in deutscher oder englischer Sprache:

  • Blitzvortrag: In einem Blitzvortrag wird ein noch laufendes oder bereits abgeschlossenes Forschungs- oder Praxisprojekt mit seinen innovativen Aspekten oder neuartigen Fragestellungen auf möglichst allgemein verständliche Weise dargestellt. Eine Blitzvortragssession besteht aus maximal zehn fünfminütigen Blitzvorträgen, an die sich je drei Minuten Fragen anschließen.
  • Einzelvortrag: In Einzelvorträgen werden evaluationsrelevante Themen praktisch, reflexiv und/oder wissenschaftlich betrachtet. Bevorzugt werden hier Beiträge mit einem theoretischen, methodischen oder methodologischen Fokus oder zur Forschung über Evaluation. Wenn konkrete Evaluationsstudien oder -projekte vorgestellt werden, sollte der Schwerpunkt auf der Evaluationsebene liegen und die Gegenstandsebene nur soweit erforderlich thematisiert werden. Für den Vortrag stehen üblicherweise 20 Minuten und 10 Minuten Diskussionszeit zur Verfügung. Einzelvorträge werden zu thematischen Sessions zusammengestellt (max. 3 Vorträge pro Session).
  • Komplette Session: Komplette Sessions (90 Minuten) können als Vortragssession, als Podiumsdiskussion, Workshop oder in anderer Form konzipiert sein. Abstracts umfassen hier die Beschreibung der geplanten Session sowie aller beteiligten Beiträge und Personen (Sessions mit „NN“-Beteiligung werden in der Regel nicht akzeptiert). Bei einer Vortragssession sind kurze Inhaltsangaben der einzelnen Vorträge mit einzureichen sowie die Beteiligten bei Diskussionspanels inkl. Moderation zu benennen. Bitte reichen Sie diese dann gesammelt als einzelne Einreichung ein. Da politikfeldspezifische Sessions in der Regel bereits von den jeweiligen Arbeitskreisen der DeGEval gestaltet werden, zu denen teils eigene Calls erfolgen, werden Sessions bevorzugt, die eine klar politikfeldübergreifende Perspektive aufweisen.

Bitte reichen Sie Ihr Abstract mit max. 2.500 Zeichen inklusive Leerzeichen (für komplette Sessions mit max. 5.000 Zeichen) bis zum 3. März 2025 über unsere Konferenzhomepage ein und beachten Sie bitte dort die Hinweise zur Einreichung. Alle Beiträge werden in einem anonymen Review-Verfahren begutachtet. Folgende Kriterien werden beim Entscheid über Einreichungen primär herangezogen:

  • Inhaltliche und methodische Qualität
  • Nachvollziehbarkeit des Abstracts (Problemstellung, Vorgehen, Hauptargumente, Evaluationsfokus, fachspezifische Aktualität)
  • Innovationsgehalt
  • Politikfeldübergreifende Perspektive
  • Bezug zum Tagungsthema (nur bei Beitragskategorie 1)

Sie werden bis zum 2. Juni 2025 über die Beitragsannahme informiert.