DeGEval-Nachwuchspreis
2022
Preisträgerin
für ihre Masterarbeit „Evaluation von Girls on Ice Switzerland – ein Mixed-Methods-Ansatz“
Laudatio
Ziel des Preises ist es, jährlich eine Nachwuchsevaluatorin/ einen Nachwuchsevaluator oder auch eine Nachwuchsgruppe auszuzeichnen, um so eine herausragende Arbeit im Bereich Evaluation im deutschsprachigen Raum zu würdigen. Aus Sicht der DeGEval soll dieser Preis sowohl die Bedeutung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Evaluation insgesamt hervorheben als auch der Nachwuchsförderung dienen.
Für den Nachwuchspreis 2022 wurden insgesamt drei Arbeiten eingereicht. Alle drei Masterarbeiten behandeln mit unterschiedlichen methodischen Zugängen aktuelle Themen in komplexen Evaluationsfeldern. Die eingereichten Arbeiten wurden von den Jurymitgliedern anhand des vorgegebenen Kriterienkatalogs bewertet und in einer gemeinsamen Sitzung vergleichend diskutiert. Die Jury hat sich einstimmig entschieden, mit dem DeGEval-Nachwuchspreis 2022 die Masterarbeit von Anja Friderich auszuzeichnen.
Die Masterarbeit „Evaluation von Girls on Ice Switzerland – ein Mixed-Methods-Ansatz“ wurde im Studiengang Evaluation der Universität des Saarlandes und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes eingereicht. Im Rahmen der Masterarbeit wird das Projekt „Girls on Ice Switzerland 2019“ evaluiert, das sich an weibliche Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren richtet. Das Projekt verfolgt die Zielsetzung, im Rahmen von Gletscherexpeditionen das Interesse der Jugendlichen für den MINT-Bereich sowie ihre Selbstwirksamkeitserwartung namentlich hinsichtlich Natur und Technik, aber auch bezüglich der körperlichen Leistungsfähigkeit zu stärken. Auch das allgemeine und naturwissenschaftsbezogene Selbstkonzept sowie die Führungs- und Wissenschaftskompetenzen der Jugendlichen sollen durch die Projektteilnahme gefördert werden.
Die Arbeit basiert auf einem eigens entwickelten Wirkungsmodell und kombiniert qualitative und quantitative Zugänge – konkret standardisierte Vorher-Nachher-Befragungen und narrative Interviews im Anschluss an das Projekt. Die theoretische Aufarbeitung enthält die grundlegenden Definitionen und beleuchtet dezidiert die zugrundeliegenden theoretischen Mechanismen, die sich gut den formulierten Leitfragen zuordnen lassen. Der gewählte methodische Weg eines Mixed-Methods-Ansatzes entspricht der Komplexität der Fragestellung und die Umsetzung der empirischen Erhebungen zeigt die Kompetenzen der Autorin sowohl bezüglich quantitativer als auch qualitativer Evaluationsmethoden.
Die Arbeit kommt zum Schluss, dass „eine Vielzahl der intendierten Kurzzeitziele von den Teilnehmerinnen im Jahre 2019 erreicht wurden“. Die Autorin weist aber auch deutlich auf die beschränkte Reichweite der Evaluationsergebnisse hin und plädiert für deren Überprüfung im Rahmen weiterer Projektdurchführungen.
Die Arbeit ist klar strukturiert und erlaubt eine gute Nachvollziehbarkeit der durchgeführten Analysen sowie der darauf basierenden Interpretationen. Die Arbeit zeichnet sich darüber hinaus durch eine fundierte Auseinandersetzung mit den konzeptionellen Grundlagen des Evaluationsgegenstandes und eine sorgfältige Reflexion der Datenqualität aus (beispielsweise im Hinblick auf die kleine Stichprobe).
Aufgrund der herausragenden Qualitäten der Arbeit „Evaluation von Girls on Ice Switzerland – ein Mixed-Methods-Ansatz“ geht der diesjährige 16. DeGEval-Nachwuchspreis an Frau Anja Friderich. Wir gratulieren herzlich!
Wir freuen uns, auch in diesem Jahr den Preis wieder an eine Qualifikationsarbeit vergeben zu können und hoffen damit auch weiterhin Studierende zur Einreichung ihrer Arbeit für den nächstjährigen DeGEval-Nachwuchspreis zu motivieren. Darüber hinaus erwarten wir auch zukünftig gerne Einreichungen in der Form wissenschaftlicher Arbeiten, wie Dissertationen oder Zeitschriftenartikel, oder auch von Praxisarbeiten, also namentlich Evaluationsberichte.
Die Jury des Nachwuchspreises der DeGEval e. V. 2022
Edith Halves, Jessica Prigge, Thomas Widmer, Angela Wroblewski und Steffen Zabler